Antrag
Eigenbetrieb Nationaltheater; Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 mit Finanzplanung 2013/2014 bis 2017/2018 und Planjahr 2018/2019
Antrag zur Sitzung des Gemeinderates am 25. November 2014, zu TOP 8
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Intendanz wird aufgefordert, rechtzeitig vor den Haushaltsberatungen des Gemeinderates
- Planungen aufzuzeigen, die den Bilanzverlust im Verlauf des 5 Jahresplanes auf maximal 800.000 Euro verringern. Dies wird insbesondere durch Erhöhungen der Ticketpreise und weitere Einsparmaßnahmen außerhalb der Budgets für Löhne und Gehälter erzielt. Bei den Preiserhöhungen werden dabei weniger die Vergünstigungen für sozial Schwächere abgebaut als vielmehr eine deutlich Anhebung der Ticketpreise auf dem „Freien Markt“ bevorzugt.
- darzulegen, welche Einsparmaßnahmen in der Vergangenheit bereits getroffen wurden und stellt transparent dar, in welchen Bereichen sich diese Einsparungen ausgewirkt haben.
- darzustellen, welche Drittmittel in den vergangenen Jahren eingeworben wurden und welche weiteren Möglichkeiten der Kofinanzierung des laufenden Theaterbetriebs durch Sponsoring und weitere Mitteleinwerbung es in den nächsten fünf Jahren gibt.
Die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses in der Anlage 3 Zeile 4a werden in den Folgejahren den tatsächlichen Tarifsteigerungen, abzüglich des Beitrages durch das Land Baden-Württemberg, angepasst und im Folgejahr durch Abzug oder Aufschlag im Rahmen des Haushaltsentwurfs dem Gemeinderat vorgelegt.
Begründung:
Das Nationaltheater ist ein wichtiger Teil unserer Kulturellen Identität. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Intendanz stehen an der Kapazitätsgrenze dessen, was leistbar ist.
Auf der anderen Seite stellt der städtische Zuschuss die höchste Einzelmaßnahme der Ausgaben im städtischen Haushalt dar. Trotz der geplanten weiteren Erhöhung des Betriebskostenzuschusses und der Erhöhung des Landeszuschusses verringert sich der Bilanzverlust des Nationaltheaters in den nächsten Jahren nur auf prognostiziert 1,855 Mio. Euro.
Oberstes Ziel des Hauses muss es sein, den Bilanzverlust in den nächsten Jahren deutlicher abzubauen und so dem Mehraufwand des städtischen Haushaltes Rechnung zu tragen.
Die Preise die beispielsweise in der Oper für die besten Plätze bei gerade einmal 74 Euro liegen spiegeln weder den Stellenwert des Hauses in der nationalen Theaterlandschaft wieder noch sind sie adäquat gegenüber den realen Kosten eines Theaterabends.
Im Vergleich: im Staatstheater Stuttgart kosten Karten für die Oper bis zu 109 Euro. Hier können durchaus mehr Einnahmen gewonnen werden.
Ferner ist es geboten, die Tarifsteigerungen an den tatsächlichen Tariferhöhungen zeitnah umzusetzen.
Dadurch wird das strukturelle Defizit des Hauses ausgeschlossen, da sich die Tariferhöhungen in den letzten Jahren als mit den durch die Kämmerei geplanten Steigerungen als nicht auskömmlich erwiesen haben.