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Antrag: Stadthistorische Ausstellung im MARCHIVUM

Im MARCHIVUM soll eine stadthistorische Ausstellung mit Schwerpunkt eines NS-Dokumentationszentrums entstehen.

Antrag

Der Gemeinderat möge beschließen: 

Die Verwaltung wird beauftragt, im MARCHIVUM eine stadthistorische Ausstellung mit Schwerpunkt eines NS-Dokumentationszentrums und durch die GBG entsprechende Ausstellungsräume einzurichten, die der geschichtlichen Bedeutung in Mannheim Rechnung trägt.  

Die bisherige Konzeption ist hierzu entsprechend anzupassen sowie die konsequente Entwicklung und Einrichtung einer multimedialen, international Aufmerksamkeit erzielenden Ausstellung schnellstmöglich umzusetzen. 

Auf der Grundlage bisheriger Berechnungen werden hierzu aus dem Haushalt der Stadt Mannheim zwei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt. Die Deckung erfolgt aus den Ergebnisverbesserungen des Haushaltes 2018 im Rahmen des Jahresabschlusses. 

Die Verwaltung legt schnellstmöglich eine Beschlussvorlage auf Basis des Antrags vor. 

Begründung

Die Eröffnung des MARCHIVUM im ehemaligen Hochbunker in der Neckarstadt war ein viel beachteter, großer Erfolg für die Stadt Mannheim. Besonders bemerkenswert ist auch der nicht einkalkulierte Zuschuss des Bundes im Rahmen der „Nationalen Projekte des Städtebaus“ in Höhe von 6,6 Mio. Euro für die reinen Umbaumaßnahmen. 

Aktuell gilt das MARCHIVUM als Maßstab für ein modernes Kommunalarchiv mit klarem Bildungsprofil wie einer konsequenten digitalen Strategie. In der Weiterentwicklung des MARCHIVUM zu einem historischen und politischen Lern- Erlebnis und Forschungsort werden derzeit mit der Stadtgeschichte sowie dem NS-Dokumentationszentrum zwei völlig neue Ausstellungsbereiche entwickelt. 

Ziel ist dabei nicht nur die klassische Informationsvermittlung, sondern vor allem, mit den Besucherinnen und Besuchern in einen Dialog zu treten. Themen sind dabei vor allem das historische Profil der Stadt Mannheim, mit Blick auf das NS-Dokumentationszentrum aber auch historische wie aktuelle Gefährdungen für Demokratien und die diesbezügliche Handlungsoptionen von Individuen. Dabei muss deutlich werden, dass gerade Mannheim als vergleichsweise junge Stadt mit einer extrem spannende Stadtgeschichte und einer besondere Rolle in der NS-Zeit (z.B. hoher politischer Widerstand einerseits wie Vorreiterrolle im Bereich Arisierung andererseits) auch Maßstäbe setzen muss, die sich an internationalen Standards orientieren. 

Gemessen an diesem Anspruch und vor dem Hintergrund deutlich überregionaler Beachtung erweist sich die derzeitige finanzielle Ausstattung des MARCHIVUM für die nun zu realisierenden Ausstellungen, die nicht Teil des Bauprojekts waren, als zu gering. Mit den bisher genehmigten Mitteln der Stadt lässt sich die Ausstellung, die in dieser Form unbedingt notwendig ist, nicht hinreichend erarbeiten und in einer angemessenen Qualität umsetzen. Dabei bringt sich in hohem Maße der Freundeskreis MARCHIVUM jetzt schon ein, der über 500.000 Euro eingeworben hat. Seine Arbeit würde erleichtert wie honoriert, wenn die Stadt ein klares Signal nach außen setzt. 

Ziel muss ein kultureller Leuchtturm sein, der mit seiner Informations-, Vermittlungs- und Diskursarbeit weit über die Region hinausstrahlt und auch national wie international Beachtung findet. Die beabsichtigte konsequente Umsetzung einer rein multimedialen Ausstellung zu diesem Themenkomplex wäre in Deutschland einzigartig und würde Maßstäbe setzen. 

Zur Realisierung einer Konzeption benötigt das MARCHIVUM zwei Millionen Euro aus dem Haushalt der Stadt Mannheim. Die Deckung soll durch Ergebnisverbesserungen des Haushaltes 2018 (siehe Dreivierteljahresberichts 2018 V557/2018) erfolgen. 

Dokument

Ergebnis

Schriftlicher Bericht/Vorlage wurde zugesagt.

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