Mit „Corona-Elterngeld“ und Konzepten für Kinderbetreuung Perspektiven und finanzielle Entlastung für Familien in der Corona-Krise schaffen
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Unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lena Kamrad, selbst vierfache Mutter von Kindern zwischen 9 Monaten und zehn Jahren, fordert mehr Klarheit für Familien angesichts der Situation in der sich die Familien aufgrund der Corona-Krise befinden.
Viele Familien sind letzte Woche sehr enttäuscht worden, weil auf die Situation der Familien, vor allem die der Kinder, bei den Entscheidungen zur langsamen Lockerung der Regelungen zu wenig eingegangen wurde.
Wir alle haben anstrengende fünf Wochen hinter uns, in denen wir unser Bestes gegeben haben, unseren Kindern zu erklären, warum sie nicht in die Kita oder die Schule dürfen, sie ihre FreundInnen und Großeltern nicht sehen dürfen und die Spielplätze gesperrt sind.
Corona-Elternzeit prüfen
Gleichzeitig wurde das Zuhause zum Büro oder zum Klassenzimmer. Wir haben versucht allem irgendwie gerecht zu werden und viele Familien werden bei dem Versuch zerrieben.
Bei den Diskussionen über Lockerungen im Bereich der Wirtschaft auch die Perspektiven von Familien nicht unter den Tisch fallen.
Es muss eine klare Entlastung der Familien geben. Kinder und Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen, kommen gerade an ihre Grenzen. Die Idee einer Corona-Elternzeit muss ernsthaft geprüft werden. Ein Homeoffice neben der Kinderbetreuung ist nicht über einen längeren Zeitraum machbar. Gerade mit ganz kleinen Kindern kann man nicht von zuhause arbeiten.
Land muss Kommunen längerfristig finanziell unterstützen
Zudem erwarten wir klare Aussagen von der grün-schwarzen Landesregierung zur Möglichkeit einer schrittweisen und behutsamen Öffnung der Kindergärten und Einrichtungen der Kindertagespflege sowie der Entlastung bei den Betreuungskosten.
Kommune, freie Träger, Tageseltern und die Eltern haben ein Recht darauf zu wissen, wie es finanziell weitergeht.
Lediglich für den Monat April gab es vom Land Geld für die Kommunen, damit sie die Eltern von den Betreuungsgebühren entlasten können. Eine Einmalzahlung reicht da aber nicht aus. Es ist zu befürchten, dass noch länger viele Kinder keine regelmäßige Betreuung in Anspruch nehmen können.
Das Land muss die Kommunen finanziell längerfristig und verlässlich unterstützen. Wichtig ist, dass die Eltern keine Gebühren zahlen müssen, wenn ihr Kind nicht betreut wird. Gleichzeitig müssen Einrichtungen, gerade die kleinen freien Träger, die man nach Corona ja wieder und mehr denn je braucht unterstützt werden, damit diese nicht finanziell in die Knie gehen.
Schulen rechtzeitig über Öffnung informieren
Auch CDU-Kultusministerin Eisenmann sehen wir in der Pflicht. Was hat das Kultusministerium die vergangenen fünf Wochen getan? Lehrerinnen und Lehrer schicken das Lernmaterial immer noch von privaten Emailadresse und es gibt keine Lernplattform.
Zumindest diese Grundvoraussetzungen für das Lernen zuhause hätten in den fünf Wochen geschaffen werden müssen.
Forderungen, wie klare Hygiene-Vorgaben in Bezug auf die Öffnungen der Schulen sind ebenfalls noch nicht erfüllt. Die Kommunen müssen die Möglichkeit haben sich rechtzeitig darauf vorzubereiten.
Kindernot-Betreuung erweitern
Die Öffnung der Notbetreuung für Alleinerziehende und weitere Berufsgruppen ist essentiell. Ebenso, dass es Konzepte gibt, wie man die Kitas und Kindergärten wieder öffnen kann, wenn es die epidemiologische Entwicklung zulässt.
Eine gute Möglichkeit bietet der Vorschlag der Stadt, aufgenommen vom Deutschen Städtetag in seinem „Impulspapier zur schrittweisen Öffnung nach der Kontaktsperre“.
Danach könnten zwölf Kinder pro Kindergartengruppe und sechs Kinder pro Krippengruppe zulassen.
Gerade zu dieser Jahreszeit kann ohnehin viel draußen gemacht werden. Hier scheint das Risiko doch geringer zu sein, als in geschlossenen Räumen.
Die Konzepte sollten vorliegen, bevor eine Öffnung möglich ist, damit sich die Einrichtungen darauf vorbereiten können.
Ergebnisse aus Dänemark nutzen
Deutschland hat den großen Vorteil, dass Dänemark die Öffnung der Kindergärten und Grundschulen schon hinter sich hat.
Die Ergebnisse dieser Öffnung aus epidemiologischer Sicht kann man in zwei Wochen auswerten und daraus Rückschlüsse für Deutschland ziehen.
Wenn klar werden sollte, dass eine weitere Öffnung zu gefährlich ist, dann braucht es zumindest klare Standards für das Lernen zuhause und die Ausstattung aller Kinder mit digitalen Endgeräten.
Mögliche Lockerungen für Kinder prüfen
Für die kleinen Kinder ist eine Perspektive wichtig, wann Spielplätze wieder öffnen und unter welchen Bedingungen. Das wichtigste für unsere Kinder ist doch: wann können sie ihre FreundInnen wieder treffen und wie können Eltern diese Kontakte möglich machen?
Eine Möglichkeit ist, feste SpielpartnerInnen zu bestimmen, um die Kontakte nachvollziehbar zu halten.
Jeder, der Kinder hat, kennt doch lange Autofahrten, bei denen das Kind schon nach fünf Minuten fragt, wann man endlich da ist. Diese „Autofahrt“ dauert nun schon fünf Wochen und ich kann meinen Kindern nicht mal sagen, wann wir da sind. Das auszuhalten und für die Kinder erträglich zu machen ist schwer.
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2 Antworten auf „Corona-Krise: Familien finanziell entlasten“
Finde ich gut
Danke für die Rückmeldung! Trage Dich gerne als Unterstützer ein und sag es weiter! https://spdmannheim.de/corona-krise-familien-finanziell-entlasten/#unterzeichnen